Tee, Kuchen und Verschwörungs-gespräche. Redefreiheit und Radikalität in Zeiten von Corona

Kleine Vortragsreihe im Rahmen des Jubiläumsprogramms des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde

Referentin: PhD April Reber

Veranstaltungsort: Café in der Baugewerkeschule Zittau

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt: 4 Euro

April Reber ist US-amerikanische Gastwissenschaftlerin am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und hat für ihre Dissertation, die sich mit nationalistischen Vorstellungen von Demokratie beschäftigte, in Sachsen und anderswo ein Jahr lang über den organisierten Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen recherchiert. Sie erschreckten dabei vor allem die beiläufigen Äußerungen über das Misstrauen gegenüber der deutschen Regierung. Diese kamen nicht, wie zu erwarten, nur von radikalen Gruppen, sondern auch von konservativen und bürgerlichen Personen. Diese Kommentare waren immer intim und beiläufig. Menschen vertrauten ihr ihre Ansichten an, während sie spazieren gingen, sich zum Tee trafen oder Zutaten für Rezepte austauschten. Zeigen solche nebenbei geäußerten Ansichten, wie stark scheinbar unpolitische Gesprächspartner*innen demokratiefeindliche Denkweisen bereits verinnerlicht haben? Im Vortrag sollen einige solcher Verschwörungsgespräche untersucht und gezeigt werden, wie Menschen während der Pandemie bequem von zu Hause aus über Redefreiheit und Radikalität debattiert haben.